Kingman - Krankenhaus - Route 66

Titelbild Route 66
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Kingman - Krankenhaus statt Sightseeing
Leider macht mein Fuß zunehmend Probleme und tut immer öfter weh. Deshalb beschließe ich, meine Verletzung in Kingman abklären zu lassen, dem nächsten größeren Ort, der gut eine Fahrstunde von Seligman entfernt liegt. Die Landschaft wird zunehmend interessanter mit viel Vegetation, vereinzelten Mesas und umliegenden Bergen, die nur schemenhaft zu erkennen sind. Trotzdem bleiben wir nicht mehr stehen, auch nicht für die typischen Roadside-Attraktionen wie historische Tankstellen oder Trading Posts, die auf diesem Streckenabschnitt einige nette Fotomotive abgegeben hätten. Wie so oft wollen wir einfach nur noch ankommen. Diesmal allerdings nicht, weil wir schon wieder sehr lange unterwegs sind, sondern wir einfach wissen wollen, was mit meinem Fuß los ist und ob wir unsere Reise wie geplant fortsetzen und unsere geplanten Wanderungen machen können.
In der Ambulanz des Krankenhauses in Kingman herrscht gegen 18 Uhr Hochbetrieb. Wie erwartet wird mein Fuß geröntgt. Gegen 20:30 Uhr gibt der Arzt Entwarnung: Es ist nichts gebrochen und ich habe auch sonst keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. In ein paar Tagen sollte es wieder besser werden. Gegen Wanderungen hat er auch nichts einzuwenden, solange nichts weh tut: „Let the pain be your guide“.
Déjà-Vu der unangenehmen Art
Nach meiner Erfahrung ist diese Aussage mit Vorsicht zu genießen. Ich bin fast exakt 20 Jahre zuvor am Ende des Tongariro Crossing – der spektakulärsten Tageswanderung in Neuseeland – umgeknickt und habe mir dabei zwei Außenbänder gerissen und eine Knochenabsplitterung zugezogen. Diese schwerwiegenden Verletzungen wurden am Röntgenbild nicht erkannt und der Arzt in der Notaufnahme meinte damals sogar, ich könne in die heißen Pools in Rotorua gehen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein dürfte, dass man mit bei so einer Verletzung Eis auflegen und heißes Wasser meiden sollte. Mir war es zumindest schon klar und ich arbeite nicht im Gesundheitswesen. Und so erlebe ich gerade gewissermaßen ein Déjà-Vu.
2002 konnte ich unsere Reise mit einer Aircast-Schiene fortsetzen, die ich in einer ambulanten Physiotherapie-Praxis kaufen konnte. Allerdings hatten wir keine großen Wanderungen mehr geplant und ganz nebenbei für eine Diashow fotografiert.
Im Südwesten der USA gehören große Wanderungen zum absoluten Pflichtprogramm und wir haben für die kommenden Wochen ausgedehnte Hikes im Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon, Arches und der Needles-Section der Canyonlands geplant. Ich habe schwere Zweifel, ob diese großen Wanderungen mit einem verletzten Fuß möglich sind.
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